R. Kelly erneut vor Gericht

Nur wenige Wochen nach seiner Verurteilung zu 30 Jahren Haft muss sich Ex-Popstar R. Kelly ab morgen erneut einem Missbrauchsprozess stellen. In seiner Heimatstadt Chicago beginnen die Verhandlungen vor einem Bundesgericht zunächst mit der Auswahl der Jurymitglieder.

Ex-Popstar R. Kelly
AP/Amr Alfiky

Insgesamt ist Kelly in 13 Punkten angeklagt, unter anderem wegen der Herstellung von Kinderpornografie in mehreren Fällen, der Verleitung Minderjähriger zu sexuellen Handlungen und Behinderung der Justiz.

Mutmaßliches Opfer soll aussagen

Dabei geht es auch um ein bereits viele Jahre bekanntes Video, das Kelly zeigen soll, wie er ein 14-jähriges Mädchen missbraucht. In diesem Fall war der Musiker 2008 von einer Jury freigesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm nun aber vor, das Opfer unter Druck gesetzt zu haben, damit dieses nicht in dem Prozess aussagt.

In der anstehenden Gerichtsverhandlung soll die mittlerweile volljährige Frau aussagen. Es wird damit gerechnet, dass der Prozess einen Monat dauern könnte. Ihm droht erneut eine jahrzehntelange Haftstrafe.

Der Musiker war Ende Juni in New York in einem Missbrauchsprozess zu einer Haftstrafe von 30 Jahren und einer Geldstrafe von 100.000 Dollar verurteilt worden. Bereits im vergangenen Jahr hatte eine Jury den Musiker nach mehrwöchigem Prozess in allen neun Anklagepunkten – darunter sexuelle Ausbeutung Minderjähriger, Kidnapping und Bestechung – für schuldig befunden. Kelly hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Er sitzt seit Sommer 2019 im Gefängnis.