Tursky: Flächendeckend gigabitfähiges Internet bis 2030

Österreich soll bis 2030 flächendeckend mit stationärem und mobilem gigabitfähigem Internet versorgt sein. Das kündigte Florian Tursky, Staatssekretär für Digitalisierung und Breitband, am Wochenende an. Derzeit verfügen 84 Prozent der Haushalte über ein mobiles 5G-Netz, 57 Prozent über einen potenziellen Glasfaseranschluss. Tursky will bei der zuverlässigen Konnektivität weiter Tempo machen – nicht zuletzt aufgrund der Erfahrungen aus der CoV-Pandemie.

„So furchtbar die Folgen der Pandemie im gesundheitlichen und im wirtschaftlichen Bereich waren, für die Digitalisierung war sie ein unglaublicher Boost“, meinte Tursky im Gespräch mit der APA. Die Bevölkerung habe während der Lockdowns zu schätzen gelernt, „dass zumindest virtuelle Begegnungen stattfinden können“.

Selbst Skeptiker hätten die entsprechenden Tools angenommen, „das Vertrauen in digitale Lösungen ist durch Corona gestiegen“. Vor allem die Nachfrage nach Glasfaserinternet habe enorm zugenommen: „Egal ob in der Arbeit oder privat, wir brauchen schnelles und stabiles Internet.“

Am zehnten Platz bei EU-Staaten

Daher sollen bis 2026 weitere 1,4 Mrd. Euro in den Breitbandausbau fließen. Vor allem die Lücken im ländlichen Raum möchte Tursky möglichst rasch schließen: „So wie es seit jeher selbstverständlich war und ist, an Straßen, Strom und Wasser angeschlossen zu werden, so selbstverständlich soll ein Glasfaseranschluss sein.“

Beim Stand der Digitalisierung steht Österreich aktuell auf dem zehnten Platz unter den 27 EU-Staaten, wie aus dem Index für digitale Wirtschaft und Gesellschaft 2022 (DESI) hervorgeht. „Klares Ziel sind bis 2025 die Top Five“, gab sich Tursky ambitioniert.

Digitalisierungsfonds für öffentliche Hand

Für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung wurde ein mit 160 Mio. Euro dotierter Digitalisierungsfonds geschaffen, der laut Tursky „sehr gut nachgefragt wird. Aus heutiger Sicht wird er zur Gänze ausgeschöpft werden.“ Ziel ist es, mit der Finanzierung von konkreten Projekten mit ressortübergreifender Wirkung die Digitalisierung der Bundesverwaltung zu beschleunigen. „Das funktioniert nur, wenn wir Register miteinander verknüpfen und Schnittstellen schaffen“, gab Tursky zu bedenken.

Eine Schattenseite der Digitalisierung ist die rasant steigende Zunahme der Cyberkriminalität. 46.000 Fälle scheinen in der Kriminalstatistik 2021 auf, ein Zuwachs um 29 Prozent gegenüber 2020.