UNO widerspricht Moskau: AKW-Expertenmission nicht blockiert

Angesichts anhaltender Vorwürfe wegen der Verzögerung einer internationalen Expertenmission zum ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja haben die Vereinten Nationen russischen Vorwürfen widersprochen. Die UNO hätte eine Operation der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) anders als von Moskau dargestellt weder verhindert noch blockiert. „Das UNO-Sekretariat ist nicht befugt, Aktivitäten der IAEA zu blockieren oder abzubrechen“, so Sprecher Stephane Dujarric gestern.

Die IAEA handle unabhängig, fügte er in New York hinzu. Dujarric betonte, dass die Ukraine den Schutz einer entsprechenden Mission von ukrainisch kontrolliertem Gebiet aus gewährleisten könne. „Aber es muss eine Einigung zwischen Russland und der Ukraine geben“ – schließlich befinde sich das Kraftwerk derzeit auf russisch kontrolliertem Territorium.

Zuletzt hatte es Unstimmigkeiten darüber gegeben, wie ein Reiseweg der IAEA-Experten aussehen könnte. Die Ukraine würde eine Mission ausschließlich durch von Russland besetztes Gebiet – etwa über die Krim oder auf anderem Wege über die russisch-ukrainische Grenze – nicht erlauben. Die Ukraine und Russland werfen sich seit Wochen gegenseitig vor, Europas größtes Kernkraftwerk zu beschießen und damit eine atomare Katastrophe heraufzubeschwören.