Gasturbine für „Nord Stream 1“ weiter in Deutschland

Die Turbine für die russische Gaspipeline „Nord Stream 1“ steht laut Siemens Energy weiter versiegelt und einsatzbereit in Mülheim an der Ruhr in Deutschland.

Es sei aber keine Bewegung in Sicht, sagte heute ein Sprecher des Unternehmens in München. Die Turbine soll den Angaben nach per Lkw transportiert werden – die aktuellen Probleme der Binnenschifffahrt mit niedrigen Wasserständen spielten also auch keine Rolle. Das Gerät war in Kanada gewartet worden, steht aber seit Mitte Juli in Deutschland.

Der russische Energiekonzern Gasprom hat seine Gaslieferungen über „Nord Stream 1“ seit Juni heruntergefahren und das mit der fehlenden Turbine begründet, die mit anderen zusammen den Druck zum Durchpumpen des Gases erzeugt. Gasprom bemängelt fehlende Informationen zur Reparatur, Siemens Energy weist die Vorwürfe zurück.

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte vor zwei Wochen bei einem Besuch in Mülheim gesagt, Russland nutze Vorwände für die vertragswidrige Drosselung der Gaslieferungen. Die Turbine sei jederzeit einsetzbar und könne geliefert werden: „Es ist offensichtlich, dass nichts, aber auch wirklich gar nichts dem Weitertransport dieser Turbine und ihrem Einbau in Russland entgegensteht.“