Gewaltsame Zusammenstöße mit Geflüchteten in Athen

Beim Versuch der Räumung eines Flüchtlingslagers in Athen ist es gestern zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen der Polizei und Geflüchteten gekommen. Die Polizei setzte Tränengas sowie eine Blendgranate ein, wie Videoaufnahmen zeigten. Die Geflüchteten hatten Barrikaden errichtet, um die Räumung des Lagers Eleonas zu verhindern. Angaben zu möglichen Verletzten lagen zunächst nicht vor. Den Behörden gelang es letztlich nur, wenige Dutzend Menschen aus dem Lager fortzubringen.

Polizisten in Athen beim Versuch, das Flüchtlingslager Eleonas zu räumen
APA/AFP/Michalis Karagiannis

Eleonas ist eines der letzten Flüchtlingslager in der griechischen Hauptstadt. Zuletzt lebten dort etwa 670 Menschen. Migrationsminister Notis Mitarachi begründete im Onlinedienst Twitter die versuchte Räumungsaktion damit, dass die „Modernisierung der Gegend“ vorangebracht werden solle. Andernorts stünden freie Plätze für die Migranten zur Verfügung.

Jene Geflüchteten, die gestern aus Eleonas fortgebracht wurden, hätten „eine Einverständniserklärung unterzeichnet“, sagte ein Ministeriumsmitarbeiter der Nachrichtenagentur AFP. Er versicherte auch, dass die Räumung des Lagers bis Jahresende abgeschlossen sein werde.

Viele der Bewohnerinnen und Bewohner Eleonas wollen das Lager im Zentrum von Athen nicht verlassen, da dort vergleichsweise gute Bedingungen herrschen und die Bewohner im Gegensatz zu anderen Lagern ungehindert kommen und gehen können. Eleonas war 2015 als erstes Flüchtlingslager auf dem griechischen Festland errichtet worden.