Nach Wahl: Kenias Oppositionsführer zieht vor Gericht

Nach der Präsidentenwahl in Kenia zieht der unterlegene Politiker Raila Odinga gegen das umstrittene Ergebnis vor Gericht. Die Klage sei heute online eingereicht worden, sagte ein Anwalt Odingas im kenianischen Fernsehen. Odinga war Vizepräsident William Ruto bei der Abstimmung Anfang August knapp unterlegen und hatte bereits erklärt, das Ergebnis nicht anzuerkennen.

Odingas Anwalt sagte außerdem, die anderen Parteien hätten nun vier Tage Zeit für Stellungnahmen. Laut Verfassung muss das oberste Gericht binnen 14 Tagen nach Eingang der Klage sein Urteil fällen. Wegen der knappen Frist wird in der Regel zunächst eine gemeinsame Entscheidung veröffentlicht, gefolgt von ausführlicheren Einzelbegründungen der sieben Richter.

Laut dem Chef der Wahlkommission stimmten bei der Wahl am 9. August 50,5 Prozent für Ruto und 48,5 Prozent für Odinga. Vier von sieben Mitgliedern der Kommission legten aber anschließend ihr Amt nieder. Die Auszählung sei nicht transparent gewesen, sagten sie zur Begründung.