Gewessler hält an Klimaschutzgesetz fest

Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) hält an einem neuen Klimaschutzgesetz fest. Klimaschutz habe in der Regierung Priorität „und selbstverständlich auch ein Klimaschutzgesetz. Wir arbeiten intensiv daran. Jedes einzelne Gesetz zum Klimaschutz war harte Arbeit, auch in dieser Regierung. Und wir werden auch dieses Gesetz fertigkriegen“, sagte sie heute im Ö1-Morgenjournal. Eine Einigung mit der ÖVP ist bisher an der Frage der Verbindlichkeit gescheitert.

ÖVP-Klimasprecher Johannes Schmuckenschlager hatte gestern gemeint, dass die Rahmenbedingungen auch über andere Einzelgesetze geändert werden könnten und ein Klimaschutzgesetz lediglich „ein Grundgeräusch in dem Ganzen, aber nicht das Allerwesentlichste“ sei.

„Das ist kein ‚Entweder-oder‘, das ist ein ‚Und‘, das weiß auch der Koalitionspartner“, widersprach Gewessler. „Wir arbeiten daran, und ich bin überzeugt davon, wir kriegen das auch fertig.“ Die Grünen wollen die Klimaziele in der Verfassung verankern – mit Strafzahlungen für Bund und Länder bei Verfehlungen. Schmuckenschlager hat das mit Verweis auf die Bedürfnisse der Wirtschaft zuletzt abgelehnt.

„Fridays for Future“ sieht „Armutszeugnis“

Die Umweltorganisation „Fridays for Future Austria“ hat die ÖVP per Aussendung aufgefordert, ihre „Blockadehaltung“ gegen ein neues Klimaschutzgesetz aufzugeben. „Klimaschutz ohne jegliche Verbindlichkeit scheint oberste Priorität in der ÖVP zu haben“, kommentierte sie Schmuckenschlagers Aussagen.

Die ÖVP habe zudem die Klimakrise anscheinend nicht richtig verstanden. Immerhin treffe diese auch die Wirtschaft, wenn etwa das Stromnetz durch Unwetter ausfalle, Flüsse nicht mehr schiffbar seien und die Lebensmittelversorgung durch Dürren gefährdet werde.

Die Klimaaktivisten nehmen aber auch die Grünen in die Pflicht: „600 Tage ohne wirksames Klimaschutzgesetz, obwohl es im Regierungsabkommen steht, ist auch für sie ein Armutszeugnis.“