Vermehrt Vorfälle mit russischen Militärflugzeugen über Ostsee

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine und den damit einhergehenden Spannungen mit der NATO hat die Zahl der militärischen Begegnungen mit russischen Flugzeugen über der Ostsee zugenommen. „Ja, das merken wir durchaus: Wir haben mehr Vorfälle, wie wir das nennen“, sagte der Generalinspekteur der deutschen Luftwaffe, Ingo Gerhartz, heute im ZDF-„Morgenmagazin“. Russische Jets näherten sich dabei dem NATO-Luftraum und würden dann von NATO-Flugzeugen begleitet.

Seit Anfang August sichert die deutsche Luftwaffe gemeinsam mit Luftstreitkräften aus Ungarn und Italien den NATO-Luftraum über dem Baltikum. Im estnischen Ämari sind fünf Eurofighter stationiert, die rund um die Uhr einsatzbereit sind. Sie sollen laut Luftwaffe künftig durch spanische Kampfjets verstärkt werden. Eine weitere Alarmrotte der Luftwaffe zur Verteidigung des deutschen und des NATO-Luftraums steht derzeit in Niedersachsen bereit.

Erst am Freitag sei ein von Kampfflugzeugen begleitetes russisches Aufklärungsflugzeug von der russischen Exklave Kaliningrad aus in den Ostsee-Raum geflogen, sagte Gerhartz. „Dann steigen wir auf.“ Allerdings blieben die NATO-Maschinen dabei „auf Abstand“. Russische Flugmanöver im internationalen Luftraum seien „völlig in Ordnung“. Zugleich werde signalisiert, dass der NATO-Luftraum eine „rote Linie“ sei, die von russischen Flugzeugen nicht überschritten werden dürfe.