Bulgarien verhandelt mit Gasprom

Bulgarien hat zur Bewältigung der Gasknappheit Gespräche mit dem russischen Staatskonzern Gasprom zur Wiederbelebung eines Vertrages aufgenommen. „Als geschäftsführende Regierung wollen wir das zu Ende führen, was wir als Vereinbarung bereits haben“, sagte der amtierende Regierungschef Galab Donew gestern in einem Fernsehinterview.

Gasprom hatte alle Lieferungen an Bulgarien Ende April trotz eines bis Ende 2022 laufenden Vertrages eingestellt, da die damalige prowestliche Regierung in Sofia Zahlungen in Rubel abgelehnt hatte.

Es gebe keinen geopolitischen Kurswechsel, sagte Donew zu Vorwürfen aus dem früheren Regierungslager, dass die Übergangsregierung die außenpolitische Ausrichtung des EU- und NATO-Mitglieds verändern wolle. Es gehe nicht um Verhandlungen mit Gasprom über neue Verträge, sondern um die Absicherung der gesamten Heizsaison.

Demonstranten protestierten unterdessen am Regierungssitz in Sofia gegen eine Zusammenarbeit Bulgariens mit Gasprom. Sie errichteten mehrere Zelte für einen längeren Protest. Am 2. Oktober wird Bulgarien ein neues Parlament wählen.