Tote bei Protesten auf Madagaskar

Bei Zusammenstößen mit der Polizei sind auf Madagaskar mindestens elf Menschen getötet worden, die in einer größeren Gruppe die Übergabe von Tatverdächtigen in einem Mordfall forderten. Wie der nationale Polizeikommandant heute mitteilte, eröffneten die Polizisten das Feuer auf die Gruppe. Einige Demonstranten trugen demnach Waffen bei sich.

Die Demonstranten forderten General Andry Rakotondrazaka zufolge die Übergabe von vier Verdächtigen, die ein Albinokind entführt und dessen Mutter ermordet haben sollen. Die Polizisten hätten alles versucht, um „eine Konfrontation oder Gewalt“ zu verhindern – bewaffnete Demonstranten hätten sich aber einen Weg durch Sicherheitsbarrieren an der Polizeistation gebahnt. Die Polizei schoss daraufhin mit Tränengas, um die Menge auseinander zu treiben – und setzte schließlich auch scharfe Munition ein. 18 Menschen wurden bei den Zusammenstößen im Distrikt Ikongo im Südosten der Insel dem Kommandant zufolge schwer verletzt.

Ein Abgeordneter für den Distrikt Ikongo sagte dagegen, dass die Polizei acht Menschen getötet habe und die Protestierenden keine Waffen bei sich getragen hätten.