Wallentin warnt vor verlorener Stimme für Rosenkranz

Hofburg-Kandidat Tassilo Wallentin hat bei einer Programmpräsentation auch mit Blick auf die aktuelle Energiekrise einen Ausbau der Politikerhaftung gefordert: „Politiker müssen wie Manager zur Verantwortung gezogen werden können.“

Ein genaues Modell gibt es noch nicht, es soll aber zivilrechtliche Regeln geben, und man sollte auch erwägen, die Ministeranklage zu vereinfachen. Was seine Gegner angeht, warnte Wallentin vor einer Stimme für FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz.

Wiederholt betonte der Anwalt, dass er eigentlich gar nicht auf seine Mitbewerber schauen wolle: „Ich sehe den Präsidentschaftswahlkampf olympisch.“ Er wolle, dass ihn die Österreicher und Österreicherinnen aus Überzeugung wählten, egal wer die Konkurrenten seien.

Gespräche mit Kickl gescheitert

Freilich hatte Wallentin auch einen Rat für taktische Wähler und Wählerinnen im Gepäck: „Wenn man es taktisch sehen will, dann kann ich nur wertfrei sagen, dass ein schlagender Burschenschafter von Kickls Gnaden niemals eine Präsidentschaftswahl im 21. Jahrhundert gewinnen wird.“ Daher sei eine Stimme für Rosenkranz eine verlorene.

Gespräche mit FPÖ-Chef Herbert Kickl über eine Kandidatur scheiterten laut Wallentin „aus inhaltlichen und atmosphärischen Gründen“. Ohnehin wäre er nicht als Kandidat der Freiheitlichen angetreten, sondern nur unterstützt von einer Plattform, deren Teil die FPÖ hätte sein können.

Wallentin warb auch um Spenden. Die Anschubfinanzierung von Frank Stronach sei nämlich praktisch verbraucht. Den Wahlkampf will er klassisch angehen. Eine Österreich-Tour ist ebenso geplant wie Fernsehauftritte.

Grosz will auf Hälfte seines Gehalts verzichten

Eine Gehaltsdiskussion startete indes mit Gerald Grosz ein weiterer Präsidentschaftskandidat. Das Einkommen des Bundespräsidenten der Republik Österreich liege im Vergleich an der Weltspitze. Eine Reduktion der Gehälter würde auch der Regierung und den Landeshauptleuten guttun, schrieb der ehemalige FPÖ- und BZÖ-Politiker in einer Aussendung.

Grosz würde als Präsident auf die Hälfte seines Gehalts verzichten und mit diesem Geld einen Sozialfonds bedienen, der in Not geratenen Österreichern zur Verfügung stünde.