Zugang zu Medikamenten soll leichter werden

In Österreich soll der Zugang zu Covid-19-Medikamenten deutlich erleichtert werden. Orale Arzneimittel in Tablettenform können von niedergelassenen Ärzten verschrieben und österreichweit in Apotheken abgeholt werden.

Dafür reicht in der Regel sogar ein Telefonanruf beim Hausarzt. Seit 1. September stehe mit Lagevrio – neben Paxlovid – zudem ein weiteres gut wirksames Covid-19-Medikament zur Verfügung, hieß es in einer Aussendung heute.

„Covid-19-Medikamente werden uns helfen, gut durch den Herbst zu kommen. Wir arbeiten bereits seit Juli daran, den niederschwelligen Zugang zu gewährleisten“, so Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). Zusammen mit der Ärztekammer und der Apothekerkammer könne sichergestellt werden, dass Medikamente nach einem positiven Test rasch und flächendeckend zur Verfügung stehen.

Wie Risikopatienten definiert sind

Die Behandlung mit Covid-19-Medikamenten ist ausschließlich für Risikopatientinnen und -patienten vorgesehen. Dazu zählen beispielsweise ein höheres Alter, chronische Erkrankungen wie Diabetes, Übergewicht und Erkrankungen und die Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem beeinflussen.

Wer einer Risikogruppe angehört, soll beim Vorliegen eines positiven Testergebnisses (Antigen- oder PCR-Test) umgehend den Arzt kontaktieren.

„So schaffen wir für Risikopersonen einen zusätzlichen Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf oder einem Krankenhausaufenthalt“, sagte der Minister weiter. Zustimmung gab es auch von Ärzte- und Apothekerkammer.

Rasch nach positivem Test einnehmen

Werden die Medikamente rasch nach einem positiven Test eingenommen, senken sie das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs um bis zu 90 Prozent. Vor allem für Risikogruppen stellen diese Medikamente einen zusätzlichen Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf mit Covid-19 und einem Krankenhausaufenthalt dar.

Aktuell stehen in Österreich neben Regkirona, Xevudy und Evusheld, die direkt in Krankenhäusern verabreicht werden, mit Paxlovid und Lagevrio zwei orale Covid-19-Medikamente zur Verfügung.

Lagevrio wurde von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) empfohlen, aber noch nicht zugelassen. Es kann in Österreich im Rahmen eines „compassionate use program“ dennoch verabreicht werden, wenn die Patientinnen und Patienten zustimmen, informierte das Gesundheitsministerium.