Italien investiert in Bahnsystem entlang der Adria

Italien will sein Bahnhochgeschwindigkeitsnetz ausbauen. Mit Investitionen in Höhe von 8,5 Milliarden Euro soll die Strecke zwischen Bologna und der süditalienischen Hafenstadt Bari in eine Hochgeschwindigkeitslinie umgewandelt werden.

Die Fahrzeit auf der 670 Kilometer langen Strecke, die derzeit fünf Stunden und 37 Minuten beträgt, soll um eine Stunde reduziert werden, sagte Verkehrsminister Enrico Giovannini im Interview mit der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ (Freitag-Ausgabe). Davon soll auch der Warenverkehr profitieren. Bis 2030 soll die Bahnhochgeschwindigkeitsstrecke fertig sein.

Auch die Nord-Süd-Achse Turin-Mailand-Rom-Neapel soll ausgebaut werden. So soll eine Bahnhochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Neapel und der apulischen Hafenstadt Bari errichtet werden, die Ende 2023 eingeweiht werden soll. Damit soll die heutige Fahrzeit zwischen den beiden süditalienischen Städten von vier auf zwei Stunden halbiert werden. Die Infrastruktur soll 5,6 Mrd. Euro kosten.

Auch Regionalverbindungen werden ausgebaut

Italien will die Gelder des EU-Wiederaufbauprogramms „Recovery Plan“ zur Förderung großer Infrastrukturprojekte nutzen. Ein Teil davon wird für die Modernisierung des Bahnnetzes verwendet. Konkret sollen dem Bahnsystem in den nächsten Jahren 25 Mrd. Euro zufließen.

Investiert wird nicht nur in Hochgeschwindigkeit, sondern auch in Regionalverbindungen. Vorgesehen ist außerdem die Umgestaltung von 48 Bahnhöfen. Dank der Investitionen im Bahnbereich sollen 20.000 neue Jobs entstehen. De facto sind die Staatsbahnen der größte Investor Italiens.