Johnson wehrt sich gegen Partygate-Untersuchung

Kurz vor seinem Aus als britischer Premierminister wehrt sich Boris Johnson mit Nachdruck gegen eine Untersuchung der Partygate-Affäre im Unterhaus. Ein Anwalt der Regierung sagte gestern, das Vorgehen eines Parlamentsausschusses sei unfair und „grundsätzlich fehlerbehaftet“.

Johnson habe das Parlament nur unbeabsichtigt falsch informiert, sagte David Pannick. Wenn schon solche Verfehlungen scharf untersucht würden, werde das eine abschreckende Wirkung auf die Art und Weise haben, wie Regierungsmitglieder die Fragen von Abgeordneten beantworten. Parlamentarier reagierten entrüstet. Nach Ansicht von Kommentatoren geht es Johnson darum, mit weißer Weste abzutreten und bei einem möglichen Comeback unbelastet anzutreten.

Der Ausschuss soll auf Beschluss des Parlaments prüfen, ob Johnson das Parlament in der Affäre um Lockdown-Partys in der Downing Street belogen hat. Dazu könnte der 58-Jährige im Herbst vorgeladen werden. Sollten die Mitglieder zu dem Schluss kommen, dass Johnson absichtlich die Unwahrheit gesagt hat, könnte er suspendiert werden und sogar sein Mandat als Abgeordneter verlieren.