Polizisten beim Untersuchen des Tatorts
Reuters/David Stobbe
Kanada

Mindestens zehn Tote bei Messerangriffen

Bei einer Serie von Messerangriffen in der ländlichen Provinz Saskatchewan sind mindestens zehn Menschen getötet worden. 15 Menschen wurden zudem verletzt. Über die Hintergründe ist wenig bekannt: Einige der Opfer dürften gezielt, andere wahllos attackiert worden sein. Zwei Verdächtige sind auf der Flucht.

Die Polizei hatte am Montag „13 aktive Tatorte, an denen wir ermitteln“, so Polizeisprecherin Rhonda Blackmore. Die Polizei leitete eine Fahndung nach zwei männlichen Verdächtigen im Alter von 30 und 31 Jahren in einem schwarzen Nissan Rogue ein. Zu einem Motiv machte Blackmore keine Angaben. „Es hat den Anschein, dass einige der Opfer gezielt und einige zufällig ausgewählt wurden“, sagte Blackmore. „Daher wäre es zum jetzigen Zeitpunkt äußerst schwierig, ein Motiv zu nennen.“ Die Polizei rechnet mit weiteren Verletzten, die aus eigener Kraft Krankenhäuser aufgesucht haben.

Drogen als möglicher Hintergrund

Die Opfer seien im für Indigene ausgewiesenen Reservat „James Smith Cree Nation“ mit einer Bevölkerungszahl von rund 3.400 und im Dorf Weldon angegriffen worden, berichteten kanadische Medien. In der Region wurde der Notstand ausgerufen. In einer Erklärung der indigenen Vertreter hieß es, dass die Angriffe möglicherweise mit Drogen im Zusammenhang stehen.

„Das ist die Zerstörung, die wir erleben, wenn gefährliche illegale Drogen in unsere Gemeinschaften gelangen“, sagte die Federation of Sovereign Indigenous Nations. Die Gruppe vertritt 74 indigene Gruppen in Saskatchewan.

Kanada: Zehn Tote bei Messerangriffen

In der kanadischen Provinz Saskatchewan sind bei Messerangriffen in abgelegenen Gemeinden zehn Menschen getötet und mindestens 15 weitere verletzt worden. Die Angriffe hätten sich an 13 verschiedenen Orten ereignet, teilte eine Polizeisprecherin am Sonntag mit. Die Polizei leitete eine Fahndung nach zwei Verdächtigen in einem schwarzen Nissan Rogue ein.

Suche in drei Provinzen

Der erste Notruf war um 5.40 Uhr (Ortszeit) eingegangen, in den darauffolgenden Minuten wurden weitere Angriffe von Tatorten in der Nähe gemeldet. Kurz nach 7.00 Uhr gab die Polizei eine erste Warnung an die Bevölkerung heraus. Vier Stunden später sollen die beiden Verdächtigen in der knapp 300 Kilometer weiter südlich gelegenen Provinzhauptstadt Regina gesehen worden sein.

Die Polizei suche in der Provinz Saskatchewan und in den angrenzenden Provinzen Manitoba und Alberta nach den beiden Verdächtigen – eine enorme Fläche muss abgesucht werden. Die Behörden richteten auf Autobahnen und Straßen mehrere Kontrollpunkte ein, für die Fahndung wurden „maximale Polizeiressourcen“ mobilisiert.

„Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir keine Hinweise darauf, dass sie in eine andere Provinz gereist sind, aber da sie sich in einem Fahrzeug befinden, können wir nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, wo sie sich gerade befinden“, teilte Blackmore weiter mit. „Die Priorität liegt jetzt darin, sie ausfindig zu machen und sicherzustellen, dass wir sie in Gewahrsam haben.“

Trudeau bestürzt

Besonderes Augenmerk liegt auf der Provinzhauptstadt Regina mit etwa 230.000 Einwohnern. Dort waren die Menschen aufgerufen, an einem sicheren Ort zu verbleiben und keine Anhalter mitzunehmen. Es seien außerdem zusätzliche Einsatzkräfte zu einem Spiel in einem Football-Stadion beordert worden, hieß es.

„Die Angriffe in Saskatchewan am heutigen Tag sind schrecklich und herzzerreißend“, schrieb der kanadische Premier Justin Trudeau auf Twitter. „Ich denke an jene, die geliebte Menschen verloren haben, und jene, die verletzt worden sind.“

Kanada wurde in den vergangenen Jahren wiederholt von schweren Gewalttaten erschüttert. 2020 hatte ein als Polizist verkleideter Mann an verschiedenen Orten in der Provinz Nova Scotia 22 Menschen erschossen. In Toronto fuhr 2018 ein Mann mit einem Kleinbus zehn Menschen tot und verletzte 16 weitere. Eine der Verletzten starb drei Jahre später an ihren Verletzungen.