Flugzeugabsturz in Ostsee: Weiter Suche nach Vermissten

Nach dem rätselhaften Absturz eines in Österreich registrierten Privatjets in der Ostsee fehlt weiterhin jede Spur von den Insassen. Nach Angaben des lettischen Seerettungskoordinationszentrums seien bei der nächtlichen Suchaktion ein Wrack und Trümmerteile im Meer entdeckt worden.

Bis heute Früh seien aber noch keine Passagierinnen und Passagiere gefunden worden, sagte Behördenleiter Peteris Subbota. Das Wrack der Cessna mit der Kennung OE-FGR, die auf ein deutsches Unternehmen zugelassen sein soll, soll in die Hafenstadt Ventspils gebracht werden.

Letzte bekannte Position der Cessna ist auf einem Monitor zu sehen
APA/Helmut Fohringer

Am Steuer der Maschine befand sich ein Unternehmer aus dem Rheinland. Mit an Bord auch seine Ehefrau, seine Tochter und deren Lebensgefährte. Der Unternehmer besaß eine Eigenjagd und Immobilien in Kärnten.

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Offenbar vier Personen an Bord

Das Privatflugzeug war gestern auf dem Weg von Spanien nach Köln in Deutschland bis über die Ostsee geflogen und dort am Abend vor der Küste Lettlands ins Meer gestürzt. Nach Informationen, die dem Rettungsdienst vorliegen, befanden sich vier Personen an Bord, wie Subbota sagte. Allerdings sei die Kommunikation mit dem Flugzeug vor dem Unfall für lange Zeit unterbrochen gewesen.

Die Suchaktion findet nach Angaben des Leiters der lettischen Seerettung derzeit in einem sechs mal sechs Kilometer großen Gebiet statt. Die Ostsee sei an dieser Stelle etwa 60 Meter tief. Dass der genaue Ort und Zeitpunkt des Unfalls bekannt sind, erleichtere die Suche.

Experte vermutet Druckabfall in Kabine

Viele Fragen zum Unglück und dessen Ursache sind offen. Der Flugsicherheitsexperte Hans Kjäll vermutet nach Angaben des schwedischen Rundfunksenders SVT, dass es einen Druckabfall in der Kabine des Flugzeugs gegeben haben könnte, worauf die Insassinnen und Insassen bewusstlos geworden seien.

Das Flugzeug sei in einer Höhe von etwa 11.000 Metern unterwegs gewesen, wo der Luftdruck niedrig sei. Komme es in solch einer Höhe zu einem Druckabfall, könne man damit rechnen, bewusstlos zu werden, sagte er.