Südtirol: Edstadler bei Autonomiefeier in Meran

Im Kursaal in Meran hat gestern Abend ein Festakt zur Südtirol-Autonomie stattgefunden, zu dem die Landesregierung geladen hatte. Traditionell wird der 5. September in Südtirol als „Tag der Autonomie“ begangen. Das „Zweite Autonomiestatut“ war vor 50 Jahren in Kraft getreten. Die ebenfalls anwesende Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) betonte dabei, dass Südtirol für Österreich eine „Herzensangelegenheit“ sei und bleibe.

Edtstadler wies zudem auf das gute Verhältnis zwischen Österreich und Italien hin und lobte den Geist des Dialogs, der zur Autonomie geführt habe. Sie mahnte, dass man aber nicht vergessen dürfe, „der Weg war schwierig, lang und leidvoll“. Man dürfe das Erreichte nicht als selbstverständlich ansehen. Südtirol bezeichnete Edtstadler als „Beispiel der europäischen Integration“. Die Autonomie sei wie eine Straße, die immer wieder an bestimmten Stellen ausgebessert werden müsse. Das gelte auch für Europa.

Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) betonte in seiner Festrede, dass es durch die Autonomie zu einem friedlichen Zusammenleben, aber auch zu einem wirtschaftlichen Aufschwung gekommen sei. Er unterstrich dabei, dass die Autonomie Italien keinen Cent koste. Südtirol sei vielmehr einer der wenigen Nettozahler unter den Regionen Italiens.

Lob auch von Italiens Finanzminister

Auch der italienische Finanzminister Daniel Franco lobte das freundschaftliche Verhältnis zu Österreich. Er bezeichnete den Minderheitenschutz und die Autonomien als „Säulen der italienischen Verfassung“ und zeigte sich davon überzeugt, dass die anstehenden Themen erfolgreich ausgeräumt werden können. Franco verwies auch auf den Brennerbasistunnel.

Als Ehrengäste anwesend waren auch Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), sein Amtskollege aus dem Trentino, Maurizio Fugatti, der frühere italienische Ministerpräsident und ehemalige EU-Kommissionspräsident Romano Prodi, Ex-EU-Kommissar Franz Fischler, der italienische Verkehrsminister Enrico Giovannini, der österreichische Konsul in Mailand, Clemens Mantl, sowie Südtirols Altlandeshauptmann Luis Durnwalder (SVP).

Ursprünglich hätten der italienische Ministerpräsident Mario Draghi und Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) bei der Feier anwesend sein sollen. Beide sagten aber laut Land Südtirol „aufgrund der aktuellen politischen Entwicklungen in Italien und Österreich“ ab. Die Regierung Draghi war im Juli gestürzt worden, seitdem ist der Regierungschef bis zur Bildung einer neuen Regierung nach den vorgezogenen Parlamentswahlen am 25. September geschäftsführend im Amt.