Chinas Zentralbank geht gegen Yuan-Schwäche vor

Die chinesische Zentralbank kämpft gegen die Abwertung der Landeswährung Yuan. Banken müssen künftig weniger Devisen bei ihr parken, wie die Währungshüter mitteilten. Der Mindestreservesatz für Devisen werde mit 15. September von acht auf sechs Prozent gesenkt. Das ziele darauf ab, „die Fähigkeit der Finanzinstitute zur Nutzung von Fremdwährungskapital zu verbessern“, hieß es zur Begründung.

Die Zentralbank reagiert damit auf den schwächelnden Yuan-Kurs. Dieser hat im bisherigen Jahresverlauf um rund acht Prozent an Wert zum Dollar verloren und lag zuletzt auf einem Zweijahrestief. Als Ursache dafür gelten die schwächelnde Konjunktur in China und die Zinserhöhungen der US-Notenbank, die den Dollar für Investoren attraktiver machen.

19 Milliarden Dollar wurden frei

Die Senkung der Mindestreserveanforderungen erhöht die Dollar-Liquidität in der Volksrepublik. Etwa 19 Milliarden Dollar würden dadurch frei. „Im Vergleich zu den grenzüberschreitenden Einnahmen ist das kein großer Betrag“, sagte Zinsstratege Frances Cheung von der OCBC Bank. „Dennoch achtet der Markt auf das Signal, das die Zentralbank sendet.“

Der Yuan-Kurse legte nach Bekanntgabe der Entscheidung leicht zu. Einige Händler und Analysten sagten, die Senkung sei erwartet worden und ein Zeichen an den Markt, dass ein rascher Rückgang des Yuan-Kurses unerwünscht sei. Zwar werden chinesische Waren im Ausland bei einer Yuan-Abwertung preislich attraktiver, doch muss umgekehrt mehr für Importe bezahlt werden.

Der Führung in Peking bereitet der schwächelnde Yuan-Kurs daher Sorge, zumal dieser die Kalkulationen der Unternehmen erschwert.