Euro-Zone-BIP wuchs im zweiten Quartal stärker als gedacht

Die Wirtschaft der Euro-Zone hat sich im ersten Halbjahr besser entwickelt als bisher gedacht. Im zweiten Quartal wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der 19 Euro-Länder zum Vorquartal um 0,8 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat heute in Luxemburg nach einer dritten Schätzung mitteilte.

In der vorherigen Schätzung war nur ein Wachstum von 0,6 Prozent ermittelt worden. Für das erste Quartal wurde das Wachstum zudem von 0,5 auf 0,7 Prozent revidiert.

In den 27 EU-Ländern stieg das BIP im gleichen Zeitraum um 0,7 Prozent. Zudem stieg laut Eurostat die Beschäftigungsrate sowohl in der Euro-Zone als auch in der gesamten EU leicht um 0,4 Prozent im Vergleich zum vorausgehenden Quartal.

Große Unterschiede je nach Land

Die Wirtschaftsentwicklung in den einzelnen Ländern fällt jedoch sehr unterschiedlich aus. Während in der Euro-Zone die Niederlande mit 2,6 Prozent das mit Abstand stärkste Wachstum im zweiten Quartal aufweisen, sind die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen jeweils geschrumpft.

Das dürfte eine Folge der einst engen Wirtschaftsbeziehungen mit Russland sein, die im Zuge des Ukraine-Krieges und westlicher Sanktionen zu einer Belastung geworden sind. Zudem leiden die baltischen Staaten unter einer besonders hohen Inflation.