Der Goldene Löwe des Filmfestivals Venedig geht an den Dokumentarfilm „All the Beauty and the Bloodshed“ der US-amerikanischen Regisseurin Laura Poitras über die Fotografin Nan Goldin. Das gab die Jury gestern Abend bekannt.
Die 58-jährige Poitras ist für „Citizenfour“ bekannt, ein oscarprämierter Dokumentarfilm über den Whistleblower Edward Snowden. Poitras ist seit 1949 die siebte Frau, die den Goldenen Löwen gewinnt.
"Goldener Löwe“ geht an Laura Poitras
Samstagabend sind die 79. Filmfestspiele von Venedig mit einer glanzvollen Gala zu Ende gegangen. Der „Goldene Löwe“ geht an „All the Beauty and the Bloodshed“ von US-Regisseurin Laura Poitras.
Kampf gegen Familie Sackler
„All the Beauty and the Bloodshed“ erzählt von Goldins Leben, ihrem künstlerischen Schaffen und ihrem Kampf gegen die Familie Sackler, die für die Vermarktung des abhängig machenden Medikaments Oxycontin und Kultursponsoring bekannt ist. Goldin war selbst abhängig davon. Die 68-Jährige wurde mit intim wirkenden Fotografien berühmt, die Themen wie Sexualität, Krankheit, Begierde oder Gewalt behandeln.
Großer Preis der Jury an Alice Diop
Der Große Preis der Jury ging in diesem Jahr an die Französin Alice Diop für „Saint Omer“. Der inhaftierte iranische Filmemacher Jafar Panahi wurde mit dem Spezialpreis der Jury für „No Bears“ geehrt.
Den Silbernen Löwen für die beste Regie erhielt der italienische Regisseur Luca Guadagnino für „Bones and All“, der Preis für die beste Schauspielerin ging an Cate Blanchett für ihre Rolle in „Tar“. Colin Farrell erhielt für „The Banshees of Inisherin“ den Preis als bester Schauspieler.
Zwei Preise für Austrofilm „Vera“
Der österreichische Film „Vera“ des in Wien lebenden Regieduos Tizza Covi und Rainer Frimmel ist bei den 79. Filmfestspielen in Venedig in der Orizzonti-Nebenschiene zweimal ausgezeichnet worden. Der Film erhielt den Preis für die beste Regie. Ausgezeichnet wurde auch die Römerin Vera Gemma, die sich im Film selbst spielt, als beste Schauspielerin.
"Eismayer“ ebenfalls ausgezeichnet
„Eismayer“, das Spielfilmdebüt des 1982 geborenen Wieners David Wagner, ist bei seiner Weltpremiere ausgezeichnet worden. Der Film erhielt bei den 79. Filmfestspielen von Venedig den Preis für den Besten Spielfilm in der Settimana Internazionale della critica.
Mehr dazu in wien.ORF.at