Prozess um Brüsseler Terroranschläge hat begonnen

Der Prozess um die terroristischen Anschläge im März 2016 in Brüssel hat heute vor einem Gericht der belgischen Hauptstadt begonnen. Neun der zehn Angeklagten erschienen zur Vorverhandlung in dem Gericht, das im umgebauten früheren NATO-Hauptquartier im Nordosten der Stadt für den Prozess eingerichtet wurde.

Menschen sitzten im Gerichtssaal in Brüssel
APA/AFP/John Thys

Nur drei der Angeklagten blieben jedoch für die Vorverhandlung, sechs entschieden sich dazu, in ihre Zellen zurückzukehren – auch Salah Abdeslam, der als Hauptangeklagter bereits in den Pariser Terrorismusprozessen zu lebenslanger Haft verurteilt worden war. Der zehnte Angeklagte gilt als vermisst. Es wird vermutet, dass er in Syrien gestorben ist.

Bei der Vorverhandlung sollten vor allem die Zeugenliste festgelegt und weitere technische Details des Prozesses geklärt werden. Am 10. Oktober sollen dann die zwölf Geschworenen ausgewählt werden, bevor zum Start der Sachverhandlung am 13. Oktober die Anklage verlesen wird.

In der Früh des 22. März 2016 explodierten insgesamt drei Bomben in der belgischen Hauptstadt – zwei auf dem Flughafen Zaventem und eine in der U-Bahn-Station Maelbeek in der Nähe der EU-Institutionen. 32 Menschen kamen ums Leben. Zusätzlich starben drei islamistischen Attentäter. Mehrere hundert Menschen wurden teils schwer verletzt.