UNO: Taliban nahmen UNAMA-Mitarbeiterinnen fest

Die machthabenden Taliban haben in Afghanistan einer UNO-Mitteilung zufolge drei Mitarbeiterinnen der UNO-Hilfsmission UNAMA für einige Zeit festgenommen. Die Hilfsmission forderte die Taliban in einer Mitteilung gestern auf, die Einschüchterung der afghanischen UNO-Mitarbeiterinnen sofort zu beenden.

„Die Vereinten Nationen fordern ein sofortiges Ende aller Einschüchterungsversuche und Schikanen gegenüber ihren weiblichen Mitarbeitern in Afghanistan und appellieren an die De-facto-Behörden, die ausdrücklichen Garantien für die Sicherheit aller in Afghanistan tätigen UNO-Mitarbeiter zu bekräftigen und durchzusetzen“, hieß es in der Erklärung. Der stellvertretende Sprecher der Taliban-Regierung, Bilal Karimi, wies die Anschuldigungen der UNO zurück.

Karimi zufolge bat die Religionspolizei der Gruppe bei einer Versammlung von Frauen in der südlichen Provinz Kandahar um Informationen. „Als klar wurde, dass es sich um Frauen handelte, die den Vereinten Nationen angehören, zogen sie sich zurück, und es gab keine Probleme“, sagte er weiter.

Seit ihrer Rückkehr an die Macht im vergangenen Jahr haben die Taliban die Rechte der Frauen im Lande beschnitten und weigern sich, eine repräsentative Regierung zu bilden. International hat kein Land die Taliban-Regierung anerkannt. Die UNO-Organisationen in dem krisengeschüttelten Land leisten humanitäre Hilfe, um den dringenden Bedarf der afghanischen Bevölkerung zu decken.