Rakete stürzt bei Start von Blue-Origin-Weltraumkapsel ab

Beim Start einer Weltraumkapsel des Unternehmens Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos ist es zu einem größeren Zwischenfall gekommen. Kurz nach dem Start einer unbemannten Kapsel mit Forschungsausrüstung im US-Staat Texas stürzte gestern nach Angaben von Blue Origin die Trägerrakete zu Boden. Die Kapsel selbst sei unbeschädigt, da sie sich mit einem Notsystem von ihrem Träger habe lösen können.

Blue Origin veröffentlichte ein kurzes Video, in dem zu sehen ist, wie sich die Kapsel von der Trägerrakete trennt. Die US-Luftfahrtbehörde leitete nach eigenen Angaben Ermittlungen zu dem Vorfall ein.

Der nun gescheiterte Start der Forschungskapsel war der 23. Flug im Rahmen des Programms „New Shepard“, benannt nach dem ersten US-Bürger im All, dem Astronauten Alan Shepard. Alle vorherigen Starts waren ohne Zwischenfälle verlaufen. 32 Menschen waren im Rahmen des Programms bisher ins Weltall gereist, unter ihnen Blue-Origin-Gründer Bezos und der frühere „Star Trek“-Darsteller William Shatner.

Frühester Start für Mondmission Ende September

Die NASA teilte indes mit, dass der 27. September der frühestmögliche Termin für den nächsten Startversuch der Mondmission Artemis 1 sei. Dann öffne sich ein 70-minütiges Zeitfenster für den Start der SLS-Mondrakete und ihrer unbemannten Orion-Kapsel.

Der Starttermin hängt NASA-Angaben zufolge davon ab, ob die Behörde eine Ausnahmegenehmigung erhält, damit die Batterien eines Notfallsystems nicht erneut getestet werden müssen. Mit dem Notfallsystem kann die Rakete zerstört werden, falls sie von ihrem Kurs abweicht. Außerdem muss ein Test zur Befüllung der Treibstofftanks erfolgreich ablaufen. Scheitert die US-Raumfahrtbehörde daran, muss der Starttermin wohl um mehrere Wochen verschoben werden

Zwei frühere Startversuche waren Anfang September kurz vor dem geplanten Start vom Weltraumbahnhof in Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida jeweils wegen eines Treibstofflecks abgeblasen worden.