Edtstadler und Rauch besuchen Jad Vaschem

Bei einem gemeinsamen Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem in Jerusalem haben Europa- und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) und Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) heute Österreichs Einsatz gegen Antisemitismus versichert.

Der Vorsitzende von Jad Vaschem, Dani Dayan, sagte, es gebe in der österreichischen Staatsführung „keine Reste mehr von der These von Österreich als erstem Opfer“ des Nationalsozialismus.

Edtstadler zitiert Wiesenthal

Der gemeinsame Kampf gegen den Antisemitismus sei wichtiger denn je, in einer Zeit, in der es in Europa Krieg gebe und der Antisemitismus auch in Österreich und in Europa ansteige, sagte Edtstadler, die die Gedenkstätte bereits das vierte Mal besuchte. Dabei müsse der Hass nicht nur im richtigen Leben, sondern auch in der digitalen Welt bekämpft werden. „Wir tun alles in unserer Macht stehende, um Juden vor Antisemitismus zu schützen“, sagte Edtstadler.

Die Europaministerin zitierte Simon Wiesenthal: „Damit das Böse gedeihen kann, braucht es nur gute Menschen, die nichts tun.“ Wenn Juden in Österreich, Europa und weltweit unter Druck gerieten, kämen auch die freien Demokratien in Österreich, in Europa und weltweit unter Druck.

Rauch: „Auch ich entschuldige mich zutiefst“

Mit dem EU-Beitritt habe Österreich seine Schuld für die Verbrechen des Nationalsozialismus spät anerkannt, sagte Rauch. „Auch ich entschuldige mich zutiefst.“ Man sei sich zu sicher gewesen, aus der Geschichte gelernt zu haben. Dabei sei es heute notwendiger denn je, gemeinsame Werte zu verteidigen. „Andernfalls verlieren wir die Zivilisation“, so Rauch.

Österreich wird für eine mehrjährige Zusammenarbeit mit Jad Vaschem bis zu 1,5 Millionen Euro für den Zeitraum von 2022 bis 2024 zur Verfügung stellen. Die Gelder sollten für vier Bereiche eingesetzt werden, sagte Dayan, nämlich Bildung, Dokumentation, Forschung und Ausstellungen zur Schoah.