F: Bürgermeister soll Rivalen mit Sexvideo erpresst haben

Der Bürgermeister der französischen Großstadt Saint-Etienne ist wegen des Vorwurfs der Erpressung eines städtischen Beamten mit einem Sexvideo in Polizeigewahrsam genommen worden.

Dasselbe gelte für vier Personen aus seinem Umfeld, bestätigte heute die Staatsanwaltschaft in Lyon entsprechende Medienberichte. Die Justiz leitete Ermittlungen wegen Verletzung der Intimsphäre, schwerer Erpressung und Missbrauchs öffentlicher Gelder ein.

Angeblich Falle gestellt

Bei den Ermittlungen geht es um ein 2014 heimlich aufgenommenes Video, das den ehemaligen hochrangigen Funktionär der Stadtverwaltung in einem Pariser Hotelzimmer mit einem anderen Mann zeigen soll. Dem Mann, den der Bürgermeister angeblich politisch kaltstellen wollte, soll absichtlich eine Falle gestellt worden sein.

Das investigative Nachrichtenportal Mediapart hatte die Affäre öffentlich gemacht. Der Bürgermeister wies sämtliche Anschuldigungen über seine Anwälte zurück.

Die konservative Partei Les Republicains, deren Vizevorsitzender der Bürgermeister von Saint-Etienne bis Ende vergangenen Jahres war, kündigte inzwischen ein Ausschlussverfahren an.