Migration aus Südamerika nach Norden deutlich gestiegen

Angesichts einer dramatischen Zunahme der Migration durch den Darien-Dschungel zwischen Kolumbien und Panama hat das Rote Kreuz vor einer Verstärkung der humanitären Krise gewarnt. „Sollte sich dieser Trend in den kommenden Monaten fortsetzen, würden schätzungsweise eine halbe Million Menschen in Mittelamerika und Mexiko humanitäre Hilfe benötigen“, sagte Martha Keays, Amerikaregionaldirektorin des Internationalen Roten Kreuzes, einer Erklärung der Hilfsorganisation von Montagabend(Ortszeit) zufolge.

Flüchtlinge queren den Fluss Acandi in Kolumbien auf dem Weg zum Darien Gap in Panama
AP/Fernando Vergara

Allein im August durchquerten nach Angaben der Regierung Panamas 31.055 Menschen den Darien Gap, mehr als 1.000 täglich – und damit fast mehr als doppelt so viele wie teilweise im vergangenen Jahr pro Tag. Von Jänner bis August waren es mehr als 100.000 Menschen – eine Marke, die 2021 gegen Ende des Jahres erreicht wurde. Handelte es sich bei den Geflüchteten 2021 vor allem um Haitianerinnen und Haitianer, sind es in diesem Jahr bisher vor allem Venezolaner und Venezolanerinnen.

Der Tapon del Darien, Darien Gap, ist eine Lücke im panamerikanischen Autobahnsystem an der Grenze zwischen dem südamerikanischen Kolumbien und dem mittelamerikanischen Panama. Das Rote Kreuz bezeichnet ihn als eine der gefährlichsten Migrationsrouten der Welt. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch, die Berge sind unwegsam, die Sümpfe tief. Von Panama sind es noch Tausende Kilometer bis zur US-mexikanischen Grenze.