Japans Kaiserpaar reist zu Queen-Begräbnis

Japans Kaiser Naruhito und seine Frau, Kaiserin Masako, werden dem Staatsbegräbnis für die verstorbene britische Königin Elizabeth II. beiwohnen. Das gab Regierungssprecher Hirokazu Matsuno heute bekannt. Japanische Monarchen nehmen traditionellerweise nicht an Bestattungen teil, weder im eigenen Land noch im Ausland.

Dass Kaiser Naruhito zum Staatsbegräbnis der Queen reise, sei Ausdruck der tiefen Verbundenheit zwischen der königlichen und der kaiserlichen Familie, erläuterte die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. Japan ist die älteste Erbmonarchie der Welt.

Die Queen war am Donnerstag vergangener Woche im Alter von 96 Jahren auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral gestorben. Das Staatsbegräbnis findet am Montag in London statt. Es werden zahlreiche Staats- und Regierungschefs aus aller Welt erwartet, darunter mehrere Königinnen und Könige.

Australien hilft Pazifikstaaten

Indes wird der australische Premierminister Anthony Albanese zusammen mit den Staats- und Regierungschefs von vier Inselstaaten im Pazifik zum Staatsbegräbnis nach London reisen.

Repräsentanten und Repräsentantinnen aus Papua-Neuguinea, Tuvalu, den Salomonen und Samoa hätten die Einladung aus Australien angenommen, ihnen bei der Reise in die britische Hauptstadt zu helfen, berichtete die australische Nachrichtenagentur AAP.

Alle fünf Staaten sind Teil des Commonwealth, außer in Samoa ist der britische Monarch zudem das Staatsoberhaupt. Die Delegation werde morgen Abend in Richtung London abfliegen, hieß es.

Trauerzug wird fortgesetzt

In der Nacht harrten britischen Medien zufolge viele Menschen am britischen Parlament aus, um im Laufe des Tages der Monarchin ihren Respekt zu zollen. Hilfsorganisationen versorgten Wartende mit heißen Getränken und Snacks, berichtete der Sender BBC.

Insgesamt werden Hunderttausende Besucherinnen und Besucher erwartet. Manche Schätzungen gehen sogar von bis zu zwei Millionen Menschen aus.

Aufgebahrt wird der Sarg der Queen auf einem mit purpurfarbenem Stoff bedeckten Katafalk. Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, hält nach dem Eintreffen des Sarges einen kurzen Gottesdienst ab, an dem auch der König teilnimmt.

Der Trauerzug mit dem Sohn und den Enkeln der Königin soll am Nachmittag den Buckingham-Palast verlassen und zur Westminster Hall führen, dem ältesten Teil des britischen Parlaments.