UNO-Vollversammlung: Van der Bellen trifft in New York Erdogan

Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird im Zuge der 77. Generaldebatte der UNO-Vollversammlung in New York mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zusammentreffen. Laut Präsidentschaftskanzlei ist das Gespräch Mittwochmittag (Ortszeit) im UNO-Headquarter geplant.

Bilateral war die Stimmung zwischen Wien und Ankara längere Zeit frostig gewesen. Ende Juni kam es dann in Madrid zu einem Treffen zwischen Erdogan und Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP). Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) war in den vergangenen Monaten mehrfach mit seinem Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu zusammengekommen.

Türkei in Vermittlerrolle

In den vergangenen Monaten vermittelte die Türkei zwischen den aktuellen Kriegsgegnern Russland und Ukraine unter anderem zur Ermöglichung von blockierten Getreideexporten aus ukrainischen Häfen, die etwa in von Hungersnöten bedrohte Gebiete Afrikas gehen sollten. Die Türkei ist wie Russland und die Ukraine ein Anrainer des Schwarzen Meeres.

Das NATO-Mitglied hat gute Beziehungen zu beiden Staaten und verfolgt bei seiner Vermittlungstätigkeit das Ziel, eine Balance zwischen den russischen und ukrainischen Interessen zu finden. Die Türkei hat den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine in der UNO-Vollversammlung zwar verurteilt, sich den westlichen Sanktionen aber nicht angeschlossen.

Van der Bellen, Nehammer und Schallenberg werden in der kommenden Woche zu dritt bei der UNO-Vollversammlung zu Gast sein. Es sind zahlreiche bi- und multilaterale Termine geplant.