NEOS fordert Maßnahmen gegen Teilzeit bei Lehrkräften

Schon seit Jahren gibt es in einigen Regionen, Schulformen und Fächern zu wenig ausgebildetes Lehrpersonal. Durch die Pensionierungswelle wird die Situation verschärft, in den kommenden fünf Jahren wird ein Sechstel der Lehrkräfte in Pension gehen, zeigt die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage von NEOS durch ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek).

NEOS fordert nun als kurzfristige Maßnahme, mehr Lehrerinnen und Lehrer von der Teilzeit- in die Vollzeitbeschäftigung zu bringen.

Rund ein Drittel in Teilzeit

Laut Anfragebeantwortung sind derzeit 32 Prozent der Landeslehrerinnen und -lehrer nur Teilzeit angestellt, bei den Bundeslehrerinnen und -lehrern sind es 33 Prozent. Besonders viele sind es etwa unter den Tiroler Landeslehrern (43,8) und Bundeslehrern in Vorarlberg (43 Prozent).

„Die enormen regionalen Unterschiede zeigen, wie viel Potenzial da drinsteckt“, so NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg-Sarre in einer Stellungnahme gegenüber der APA. Vor allem in ÖVP-geführten Bundesländern sei die Teilzeitquote erschreckend hoch – auch weil es dort immer noch keine flächendeckende, ganztägige Kinderbetreuung gebe, die Lehrpersonal mit Kind eine Vollzeitstelle ermöglicht.

19.000 Pensionierungen stehen bevor

Laut Anfragebeantwortung werden von 2023 bis 2027 knapp 19.100 der fast 122.000 Lehrkräfte in den Ruhestand wechseln. Bei den Pflichtschullehrern (v. a. Volks- und Mittelschule) sind es zwischen 2.500 und 2.800 Personen pro Jahr, ein Höhepunkt wird schon 2024 mit 2.825 Pensionierungen erwartet. Bei den Bundesschulen (AHS, berufsbildende mittlere und höhere Schulen/BMHS) sind es rund 1.400 pro Jahr.

Für die Jahre bis 2025 rechnet das Ministerium im Pflichtschulbereich mit einem Personalbedarf zwischen 1.200 und 1.300 Vollzeitbeschäftigungsäquivalenten (VBÄ) – in Köpfen wären die Zahlen angesichts des Teilzeitanteils wohl höher anzusetzen. Bei den Bundesschulen geht es um 1.700 bis 1.800 VBÄ pro Jahr.