Amnesty rügt Haftbedingungen Nawalnys

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat sich alarmiert geäußert angesichts von Berichten über extrem harte Haftbedingungen des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny. Demzufolge wird dem russischen Oppositionellen, der wegen angeblichen Betrugs in seiner Heimat zu neun Jahren Haft verurteilt wurde, unter anderem der vertrauliche Austausch mit seinem Anwalt verweigert.

Ein Fernsehbildschirm zeigt den russischen Oppositionsführer Alexei Nawalny im Gefängnis
AP/Dmitry Serebryakov

Amnesty bezeichnete das als „grobe Verletzung seiner Rechte als auch Russlands eigener Gesetze“. Russland nutze grausame Methoden, um Nawalnys Willen zu brechen.

„Seine Gesundheit ist in großer Gefahr“

„Wir haben zutiefst verstörende Informationen erhalten über Alexey Nawalnys zunehmend harsche Behandlung in der mit strenger Hand geführten Strafkolonie, wo er derzeit inhaftiert ist“, sagte die für Osteuropa und Zentralasien zuständige Amnesty-Direktorin Marie Struthers einer Mitteilung von heute Abend zufolge. „Seine Gesundheit und sein Wohlergehen sind in großer Gefahr.“

Zu den Verstößen gegen die Rechte des Kreml-Gegners gehörten auch schwere Strafen für angebliches Fehlverhalten und wiederholte Versuche, ihn von anderen Gefangenen zu isolieren, die ihn weder ansehen noch mit ihm sprechen dürften.

Weiter hieß es in der Amnesty-Mitteilung, Nawalny sei ein politischer Gefangener und müsse umgehend freigelassen werden. Diejenigen, die für seine unrechtmäßige Inhaftierung und Misshandlungen verantwortlich seien, müssten zur Rechenschaft gezogen werden, forderte die Menschenrechtsorganisation.