Schallenberg: Putins Erpressung nicht nachgeben

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) rechnet mit einer längeren Dauer des Ukraine-Krieges und mit weiteren globalen Auswirkungen. Zugleich warnte Schallenberg davor, der „Erpressung“ mittels Gasversorgung durch Russlands Präsidenten Wladimir Putin nachzugeben. In Hinblick auf die UNO-Generalversammlung kommende Woche betonte der Minister im Ö1-Mittagsjournal heute die Notwendigkeit, „Raum für Diplomatie zu finden“.

Zu den jüngsten Erfolgen der ukrainischen Truppen im Nordosten des Landes sagte Schallenberg, gegenüber Juli habe sich das Blatt gewendet. Es könne sich die Situation aber wieder schnell ändern. Derzeit suchten beide Seiten eine Entscheidung auf dem Schlachtfeld. „Das ist kein Konflikt, der schnell vorbei ist“, so Schallenberg. Es gebe die reale Gefahr einer nuklearen Eskalation, sie sei größer als zuvor. Die EU müsse darauf achten, nicht Teil des Konflikts zu werden.

In Hinblick auf die drohende Verknappung der Gasversorgung erklärte Schallenberg, man sei auf alle Eventualitäten vorbereitet. Putin habe jüngst einen klaren Konnex zwischen Sanktionen und Gasversorgung hergestellt, was einen „reinen Erpressungsversuch“ darstelle. „Wenn man einmal einem Erpresser nachgibt, wird er es wieder versuchen“, warnte der Außenminister vor einem „naiven Wunschdenken“, das keine gute Basis für die Politik sei.