„Watschengate“: Will-Smith-Film bringt Apple in Bredouille

Der Ohrfeigenangriff von Will Smith auf den Komiker Chris Rock bei der letzten Oscar-Verleihung schlägt nach wie vor Wellen. Wie die „New York Times“ („NYT“) gestern berichtete, ringt Apple TV derzeit um den Umgang mit dem Film „Emancipation“ – ein Drama über den Sezessionskrieg mit Smith in der Hauptrolle, das eigentlich ein Oscar-Kandidat hätte werden sollen.

„120-Mio.-Dollar teurer Film in Award-Manier“

Apple stehe mit einem abgedrehten, unveröffentlichten „120-Mio.-Dollar teuren Film in Award-Manier und einem Star in der Hauptrolle da, der bei der größten Show von allen nicht mehr willkommen ist“, so die „NYT“. Smith wurde nach dem Eklat für zehn Jahre von allen Oscar-Veranstaltungen ausgeschlossen. Er kann aber weiter für einen Preis nominiert werden.

Die „NYT“ berichtete unter Berufung auf anonyme Quellen, dass Apple derzeit Gespräche über den richtigen Zeitpunkt für die Veröffentlichung führe. Eine Option sei, den Film noch heuer zu zeigen und ihn damit in die nächste Award-Saison zu schicken. Es gebe aber auch Erwägungen, den Film bis 2023 zurückzuhalten.

So oder so berge die Veröffentlichung ein unkalkulierbares Risiko für Apple – denn Kritik an der Beschäftigung des „toxischen“ Smith sei ebenso möglich wie Begeisterung über den Streifen. Der Film war noch vor der skandalträchtigen Oscar-Verleihung fertiggestellt und bereits als Award-Kandidat gehandelt worden.

Geschichte des Sklaven Gordon

„Emancipation“ erzählt die wahre Geschichte des in die Nordstaaten geflüchteten Sklaven Gordon, der sich im Bürgerkrieg zwischen den Nord- und Südstaaten Ersteren anschloss und gegen seine ehemaligen Versklaver kämpfte. Er erlangte vor allem aufgrund seines von Peitschenhieben entstellten Rückens Bekanntheit. Ein Foto der Vernarbungen wurde von Sklavereigegnern gezielt verbreitet.