Wallentin sieht „große Chancen“, Bundespräsident zu werden

Der Rechtsanwalt und derzeit pausierende „Kronen Zeitung“-Kolumnist Tassilo Wallentin sieht derzeit „sehr große Chancen“, Bundespräsident zu werden. Das sagte der Kandidat für die Hofburg-Wahl im Interview mit der ZIB2 gestern Abend.

In den letzten Umfragen lag er mit acht Prozent hinter den anderen beiden rechten Kandidaten Walter Rosenkranz (FPÖ) und Gerald Grosz (früher FPÖ/BZÖ).

Umfragen seien irrelevant. „Ich glaube, dass die Menschen spüren, dass die Veränderung kommen muss. Nichts ist stärker als eine Idee, deren Zeit gekommen ist“, so Wallentin.

Tassilo Wallentin über seine Kandidatur

Als einer von insgesamt sieben Kandidaten tritt Tassilo Wallentin zur Bundespräsidentschaftswahl an. Im ZIB2-Interview spricht er über seine Beweggründe und seine Qualifikationen für das Amt.

„Diener des Volkes“

Auch im ZIB2-Interview warnte er vor „multiplen Krisen“, die er schon in seinen Artikeln und Büchern behandelt habe und für die er Lösungen gefunden habe. Das reiche vom „Asylchaos“ über ein „Neutralitätsproblem“ bis zur Tatsache, dass den meisten das Geld fehle. Wallentin sagte, er glaube, dass es ein „Österreich geben kann, in dem es keine große Inflationsentwicklung gibt, in dem die Menschen beruhigt wohnen können, dass die Grenzen sicher sind und dass es auch genügend Gas gibt“.

Als einzig direktdemokratisch gewählter Politiker habe der Bundespräsident einen „unheimlich starken Auftrag“. Es brauche jemanden, der ein Gegengewicht zur Regierung darstelle, mit einer „gesunden Distanz“ zum politischen Betrieb sieht Wallentin sich als „Diener des Volkes“. Amtsinhaber Alexander Van der Bellen wirft der Rechtsanwalt ein „falsches Amtsverständnis“ vor.

Forderung nach Politikerhaftung

Mit Kritik an falschen Aussagen und übertriebenen Statistiken in seinen Publikationen konfrontiert, reagierte Wallentin erbost: „Sie werfen mir falsche Sachen vor, das ist unrichtig, was sie sagen.“ Man müsse über Tabuthemen etwa über die Zunahme der muslimischen Bevölkerung diskutieren können – „ohne politisch korrekte Scheuklappen“.

Für Politiker forderte er eine strengere Haftung. Die würde etwa bei Auswahlverschulden schlagend, so Wallentin – also wenn beispielsweise Personen in eine Funktion kommen und dann nicht geeignet sind. Konkrete Beispiele in der österreichischen Politik, wer für ihn infrage käme, blieb Wallentin aber schuldig.