Mexiko: Schweres Beben am Jahrestag des Bebens von 2017

Ein schweres Erdbeben hat die zentrale Pazifikküste Mexikos erschüttert. Die US-Behörde USGS gab die Stärke mit 7,6 an und das mexikanische Seismologische Institut mit 7,7. Das Zentrum des Bebens lag südöstlich der Stadt Aquila im Bundesstaat Michoacan an der mexikanischen Pazifikküste.

Ein Toter

Ein Mensch kam durch herabstürzende Teile in der Hafenstadt Manzanillo im Bundesstaat Colima ums Leben, wie Mexikos Regierung gestern (Ortszeit) mitteilte. Eine weitere Person wurde in einem Krankenhaus in Michoacan durch Glas verletzt. Millionen Menschen in dem Land mit 126 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern spürten das Beben. Viele versammelten sich unter freiem Himmel.

Der 19. September ist in Mexiko ein trauriges Datum. Vor 37 Jahren erschütterte an diesem Tag ein Erdbeben Mexiko-Stadt, dabei starben Tausende Menschen. Am 19. September 2017 bebte die Erde in Mexiko wieder – 369 Menschen starben, davon 228 in Mexiko-Stadt.

200 Nachbeben, Tsunami-Warnung ausgegeben

In den auf das gestrige Beben folgenden Stunden gab es mehr als 200 Nachbeben, das schwerste mit einer Stärke von 5,3. Die US-Wetterbehörde NOAA sprach eine Tsunami-Warnung aus. Es seien gefährliche Tsunami-Wellen möglich.

Auch der mexikanische Zivilschutz warnte vor einem Tsunami, relativierte jedoch, dass ein signifikanter Anstieg des Meeresspiegels nicht erwartet werde.

Häuser beschädigt, Strom ausgefallen

Es kam zu Schäden an Häusern und zu einigen Stromausfällen. Ingenieure und technische Teams in den am meisten betroffenen Gegenden, den Bundesstaaten Colima und Michoacan, prüften den genauen Zustand von Gebäuden und Infrastruktureinrichtungen, hieß es vonseiten der mexikanischen Regierung. Nach Angaben der Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt, Claudia Sheinbaum, wurden dort bisher keine schweren Schäden gemeldet.

Medien wie der Sender Televisa und die Zeitung „El Universal“ berichteten von Schäden anderswo. Ein Krankenhaus in der Gemeinde Maruata in Michoacan wurde schwer beschädigt und Patienten in Sicherheit gebracht. Der Schulunterricht wurde am Nachmittag in mehreren Staaten ausgesetzt.

Erdbebenalarm während Katastrophenschutzübung

In Mexiko-Stadt wurde ein Erdbebenalarm ausgelöst – kurz, nachdem landesweit am Nachmittag eine Katastrophenschutzübung am Jahrestag der schweren Erdbeben von 2017 stattgefunden hatte, wie „El Universal“ weiter berichtete.

Die ganze Westküste Süd-, Mittel- und Nordamerikas liegt am Pazifischen Feuerring. Das ist die geologisch aktivste Region der Welt. Dort ereignen sich 90 Prozent aller Erdbeben weltweit. „Das Zusammentreffen der Erdbeben des 19. September verdient es, neue wissenschaftliche Forschungslinien zu öffnen“, hieß es in einem Tweet der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko. Dies müsse mit Ernsthaftigkeit und Methodologie gemacht werden.