Ukrainischer AKW-Chef wirft Moskau „atomare Erpressung“ vor

Nach dem Beschuss des Atomkraftwerks Piwdennoukrainsk in der Südukraine hat der Kraftwerksleiter Russland eine „atomare Erpressung“ vorgeworfen. Mit der Explosion am zweitgrößten ukrainischen Atomkraftwerk habe die russische Armee „die zweite Phase ihrer atomaren Erpressung begonnen“, sagte Igor Polowitsch heute.

Das Gelände des Kraftwerks, das nordwestlich der Stadt Mykolajiw in der Südukraine liegt, war nach Angaben des ukrainischen Betreibers gestern beschossen worden. In nur 300 Metern Entfernung von den Reaktoren habe es eine „heftige Explosion“ gegeben.

Piwdennoukrainsk ist das zweitgrößte Atomkraftwerk der Ukraine. In den vergangenen Wochen hatte bereits der wiederholte Beschuss des von russischen Truppen besetzten größten Atomkraftwerks Europas bei Saporischschja im Süden der Ukraine international große Besorgnis ausgelöst. Russland und die Ukraine machten sich gegenseitig für den Beschuss verantwortlich.