Erdogan: Griechenland macht Ägäis zu „Flüchtlingsfriedhof“

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Griechenland im Zusammenhang mit dem Umgang mit Flüchtlingen „rechtswidrige und dreiste Pushbacks“ vorgeworfen. Griechenland verwandle die Ägäis in einen „Flüchtlingsfriedhof“, sagte Erdogan heute bei der Generaldebatte der UNO-Vollversammlung in New York. Dabei zeigte er Bilder von mutmaßlich toten Kindern.

Griechenland wird immer wieder vorgeworfen, systematisch Migrantinnen und Migranten zurück in die Türkei zu drängen. Athen beruft sich darauf, die eigene Landesgrenze und damit auch die EU-Außengrenze zu schützen. Die Beziehungen zwischen den beiden Nachbarländern sind auf einem Tiefpunkt.

Die Türkei stellt vor dem Hintergrund völkerrechtswidriger Stationierungen von Militärs die Souveränität Griechenlands über Inseln in der Ägäis infrage. Erdogan hatte dem Nachbarn vor dem Hintergrund kürzlich offen mit dem Satz gedroht: „Wir können plötzlich eines Nachts kommen.“

Erdogan verteidigt Vorgehen in Irak und Syrien

Erdogan verteidigte in New York zudem erneut das viel kritisierte militärische Vorgehen türkischer Streitkräfte im Nordirak und in Nordsyrien. Er argumentierte, das Land bekämpfe dort Terroristen.

In Hinblick auf den Krieg in der Ukraine plädierte der türkische Präsident erneut für eine diplomatische Lösung des Konflikts und bot sich weiterhin als Vermittler an.