Hofburg-Wahl: Van der Bellen will nicht spekulieren

Bundespräsident Alexander Van der Bellen will das Amt weitere sechs Jahre bekleiden. Das betonte er gestern gleich mehrmals in der ZIB2. Dass er sich keiner Wahldiskussion mit seinen Mitbewerbern stellt, verteidigte der Amtsinhaber, über eine mögliche Stichwahl will er nicht spekulieren.

Alexander Van der Bellen im Interview

In der ZIB2-Interviewreihe mit den Kandidaten für die Bundespräsidentschaftswahl ist diesmal Alexander Van der Bellen (Bundespräsident und Bundespräsidentschaftskandidat) dran. Die ZIB2 erreichte ihn am Rande der UNO-Vollversammlung in New York.

Es würde ihn freuen, wenn er am Wahlsonntag Anfang Oktober mit einer Mehrheit bestätigt würde, so der Amtsinhaber. Es komme allerdings darauf an, dass möglichst viele Menschen zur Wahlurne schreiten. „Ich appelliere an alle, ihr Wahlrecht auszuüben“, sagte Van der Bellen.

„Ich fürchte mich vor nichts“

Angesprochen auf die zuletzt gesunkenen Zustimmungswerte und gefragt, ob er Angst davor habe, dass der Abstand zu den anderen Kandidaten kleiner werde, antwortete der Bundespräsident: „Ich fürchte mich vor gar nichts.“ Er freue sich über „jede Art der Zustimmung“.

Dass er sich auf keine Diskussion in Medien mit seinen Mitbewerbern einlasse, sei seine Entscheidung gewesen, und diese solle man respektieren. Denn, so Van der Bellen, der amtierende Bundespräsident müsse darauf achten, dass das Amt nicht beschädigt werde. Auf die Frage, wie das Amt durch Wahldiskussionen beschädigt werden könnte, ging er nicht ein.

Vielmehr sagte das Staatsoberhaupt, dass der Sinn von TV-Konfrontationen sei, die eigenen Positionen darzulegen. Diese Gelegenheit müsse man seinen Konkurrenten geben. Doch der Amtsinhaber brauchte – sinngemäß – diese Plattform nicht mehr, weil die Bevölkerung sich bereits ein Bild von ihm habe machen können.

Van der Bellen will für Ruhe und Besonnenheit sorgen

Das Amt des Bundespräsidenten habe er in den vergangenen Jahren „mit Freude“ ausgeübt – und er wolle das auch weiterhin so machen. „Es war ein Energieschub, mit heiklen Ereignissen konfrontiert zu sein“, so Van der Bellen, der auf viele Entscheidungen seinerseits verwies. Seine Rolle sieht er darin, für Ruhe und Besonnenheit zu sorgen.