Google besteht auf Ende von Drittanbieter-Cookies

Die werbetreibende Industrie im Internet muss sich unwiderruflich auf das Ende des Trackings mit Hilfe von Cookies einstellen. Das machte Google-Topmanager Matt Brittin gestern auf der Werbemesse DMEXCO in Köln in Deutschland deutlich.

„Der Übergang zu einer Welt ohne Drittanbieter-Cookies bedeutet, dass wir die Technologie, auf der ein Großteil des Onlinewerbesystems beruht, überdenken müssen“, sagte Brittin. Man müsse neue Lösungen entwickeln, bei denen der Datenschutz im Vordergrund stehe.

Cookies sind kleine Dateien, die ein Browser speichert. Weil Cookies oft eindeutige Kennungen enthalten, können Websites ihre Besucher damit wiedererkennen. Drittanbieter-Cookies werden nicht von der besuchten Website selbst gesetzt, sondern durch eingebettete Inhalte von anderen Seiten. So können Werbedienstleister die Nutzerinnen und Nutzer über verschiedene Seiten hinweg verfolgen.

„Zunehmend missbraucht“

„Cookies von Drittanbietern sind eine Technologie, die zunehmend missbraucht wird“, sagte Brittin der dpa. Brittin lehnte einen vollständigen Verzicht auf personalisierte Werbung ab, weil dadurch die Existenz des kostenlosen, durch Werbung finanzierten Webs gefährdet werde.

Seitens Google wird auf das Alternativkonzept mit dem Namen „Topics“ (Themen) verwiesen, bei dem der Browser selbst ein Interessenprofil anlegt, ohne dass Daten an Werbekunden weitergegeben werden, die zur konkreten Identifizierung dienen könnten.

Chrome-Blockade bis Mitte 2024

Gleichzeitig machte Brittin deutlich, dass es für die Akzeptanz von Drittanbieter-Cookies keine weitere Gnadenfrist geben wird. Google hatte bereits Anfang 2020 angekündigt, die Unterstützung von Werbecookies im hauseigenen Browser Chrome auslaufen zu lassen. Nach Protesten aus der Werbebranche wurde diese Frist auf die „zweite Jahreshälfte 2024“ verlängert. Dieser Termin stehe fest, sagte er.