UNO-Sicherheitsrat soll Dienstag zu Ostukraine-Referenden tagen

Der UNO-Sicherheitsrat soll sich mit den Scheinreferenden in russisch besetzten Gebieten der Ostukraine beschäftigen. Das Treffen des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen wurde Diplomatenangaben zufolge von den USA und Albanien beantragt und soll am Dienstagnachmittag (Ortszeit) in New York stattfinden. Für die UNO soll die Beauftragte für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo, sprechen. Die Ukraine hatte zuvor in einem Brief an den Rat eine entsprechende Sitzung gefordert.

In der Ukraine wird seit Freitag in den vier russisch besetzten Gebieten Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja in Scheinreferenden über einen Beitritt zu Russland abgestimmt. UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hatte eine mögliche Annexion der Gebiete zuletzt als Verletzung des Völkerrechts bezeichnet.

Lawrow wirft Westen feindselige Haltung vor

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat Kritik an den Scheinreferenden in mehreren besetzten ostukrainischen Gebieten zurückgewiesen. Der „Wutausbruch“ des Westens sei unbegründet, sagte Lawrow bei der laufenden Generaldebatte der UNO-Vollversammlung in New York. Die Bewohner der Regionen nähmen nur „ihr Land mit, in dem ihre Vorfahren seit Hunderten von Jahren leben“.

„Es ist ihnen nicht mal mehr peinlich, offen zu erklären, dass es nicht nur die Absicht gibt, unserem Land eine militärische Niederlage zuzufügen, sondern Russland zu zerstören, zu zerstückeln“, so Lawrow.

Offen für Erweiterung des UNO-Sicherheitsrates

Nach einem Vorstoß der USA hat sich Lawrow gleichzeitig offen für Änderungen an der Zusammensetzung des UNO-Sicherheitsrates gezeigt. Das mächtigste Gremium der Vereinten Nationen müsse sich an die Realitäten in der Welt anpassen und zugunsten von Ländern aus Lateinamerika, Afrika und Asien erweitert werden, sagte Lawrow bei der Generaldebatte der UNO-Vollversammlung.