Scheinreferenden in Ostukraine trotz Kritik und Beschusses

In den von Moskau besetzten Gebieten im Osten und Süden der Ukraine ziehen die Besatzer die Scheinreferenden über einen Beitritt der Regionen zu Russland trotz Beschusses weiter durch. Die Menschen sollen unter der Gewalt der Besatzungsmacht mit Ja oder Nein darüber abstimmen, ob die Gebiete der Russischen Föderation beitreten sollen.

In der von russischen Truppen besetzten ukrainischen Region Saporischschja sprachen sich am 23. September, dem ersten Tag des von Moskau inszenierten Scheinreferendums, angeblich 93 Prozent der Stimmberechtigten für den Beitritt zur Russischen Föderation aus. Das meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS heute unter Berufung auf Exit-Polls. Nach Angaben des Republik-Instituts der Krim für politische und soziologische Studien (RIPSI) wurden am ersten Abstimmungstag des Referendums 500 Einwohner der Region befragt.

Die Behörden der prorussischen „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk sowie die Verwaltungen der Gebiete Saporischschja und Cherson halten ihre international nicht anerkannten Abstimmungen von 23. und 27. September ab. In der Stadt Enerhodar im Gebiet Saporischschja musste ein Wahllokal wegen schweren Beschusses von ukrainischer Seite an eine andere Stelle verlegt werden, wie TASS meldete.

Kritik von Glaubensgemeinschaften der Ukraine

Die Glaubensgemeinschaften der Ukraine verurteilen die Referenden in den von Russland besetzten ostukrainischen Gebieten als illegalen gewaltsamen Annexionsversuch. Die Aktion der Besatzungsbehörden sei „willkürlich“ und verstoße gegen internationales Recht und vertragliche Verpflichtungen der Russischen Föderation gegenüber Kiew, erklärte der Gesamtukrainische Rat der Kirchen und religiösen Organisationen laut Kathpress am Wochenende.