Moldawien fasst Abkehr von Neutralität ins Auge

In Moldawien deutet sich vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine eine Zeitenwende an: Das Land könne nicht länger auf die seit seiner Unabhängigkeitserklärung von 1991 ausgerufene Neutralität setzen, sondern habe mit der Entwicklung eigener Verteidigungskapazitäten zu beginnen, zitierte Radio Chisinau heute aus einer Stellungnahme des Sekretärs des Obersten Sicherheitsrates, Dorin Recean.

Bei einem runden Tisch zum Thema der von den proeuropäischen Behörden in Chisinau angestrebten neuen Sicherheitsdoktrin des Landes hatte Recean klargestellt, dass Moldawien es sich nicht länger leisten könne, ausschließlich auf Instrumente der Außenpolitik zu setzen, und künftig mehr für seine Verteidigung tun müsse.

Der Chef des Nachrichtendienstes (SIS), Alexandru Musteata, hatte seinerseits darauf verwiesen, dass die neue Sicherheitsstrategie des Landes einer Reihe von Risiken und Schwachstellen wie etwa dem transnistrischen Separatismus, der grassierenden Korruption sowie den stetigen Desinformationskampagnen Rechnung tragen müsse.