Gewalt bei neuen Protesten im Iran

Im Iran ist es staatlichen Medien zufolge erneut zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und aufgebrachten Demonstranten gekommen. Ausschreitungen wurden heute aus Dutzenden Städten gemeldet.

In einigen Fällen habe die Polizei Tränengas eingesetzt, berichtete das Staatsfernsehen. Auslöser der Proteste ist der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Sie war vor eineinhalb Wochen in Teheran in Polizeigewahrsam gestorben.

Die Religionspolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die strenge islamische Kleiderordnung verstoßen und ihr Kopftuch nicht angemessen getragen haben soll. Bei der seitdem anhaltenden Protestwelle kamen nach offiziellen Angaben 41 Menschen ums Leben. Menschenrechtsgruppen gehen von höheren Zahlen aus.

Protestierende Frauen in Yazd, Iran
APA/AFP/ESN

„Tod dem Diktator“

Dass sich die Proteste mittlerweile auch allgemein gegen eine Einschränkung persönlicher Freiheitsrechte und die Führung im Iran richteten, wurde auch heute deutlich. Videos, die in sozialen Netzwerken aus dem Iran heraus gepostet wurden, zeigten Demonstrierende, die „Frau, Leben, Freiheit“ und „Ich werde die töten, die meine Schwester getötet haben“ skandierten.

Andere riefen „Tod dem Diktator“ in Anspielung auf den obersten politischen und religiösen Führer des Iran, Ajatollah Ali Chamenei.