Slowenien erwägt Verstaatlichung von Energieunternehmen

Die slowenische Regierung erwägt nach Vorbild Deutschlands, die Energieunternehmen notfalls zu verstaatlichen, um die Energieversorgung sicherzustellen. Premier Robert Golob kündigte heute an, dass im Budgetausgleich für 2022 insgesamt 750 Millionen Euro für diesen Zweck vorgesehen sind. Als mögliches Ziel für die Verstaatlichung wird laut Medienberichten der größte Gasversorger Geoplin gehandelt.

Golob, der die Ankündigung bei der Vorstellung des Budgetausgleichs im Parlament machte, nannte kein konkretes slowenisches Unternehmen. Er verwies jedoch darauf, dass die deutsche Regierung kürzlich den größten Gasimporteur Uniper verstaatlich hat.

Er fügte hinzu, dass ähnliche Probleme wie in Deutschland auch im slowenischen Energiesektor erwartet werden, weshalb nun Budgetmittel für eventuell nötige Kapitalerhöhungen im Energiesektor reserviert worden seien.

„Es ist gut möglich, dass auch Slowenien im nächsten Monat ein solches Unternehmen verstaatlichen wird“, sagte Golob. In den Medien wurde das als Andeutung einer Verstaatlichung des Gasgroßhändlers Geoplin gedeutet. Die Spekulationen wurden mittlerweile vom Infrastrukturministerium bestätigt, berichtete das Nachrichtenportal N1.

Mit Bezug auf den Fall von Uniper und Probleme wegen der Abhängigkeit vom russischen Gas hieß es aus dem Ministerium, dass Geoplin als Einziger im Land einen langfristigen Vertrag über Gaslieferungen aus Russland hat.