Experten: Giftige Alge war Grund für Fischsterben in Oder

Polnische Wissenschaftler haben in einem Bericht die These bestätigt, dass eine giftige Alge das Fischsterben in der Oder ausgelöst hat. „Der Grund für das Fischsterben war höchstwahrscheinlich die toxische Wirkung einer Algenblüte“, sagte die Wasserbiologin Agnieszka Kolada vom Institut für Umweltschutz heute in Warschau bei der Vorstellung des vorläufigen Berichts.

Das polnische Umweltministerium hatte eine Gruppe von 49 Wissenschaftlern aus 14 Forschungsinstituten damit beauftragt, den Ursachen der Umweltkatastrophe auf den Grund zu gehen.

249 Tonnen tote Fische alleine in Polen

Im Juli und August waren in der Oder auf polnischer und deutscher Seite massenhaft tote Fische entdeckt und eingesammelt worden. Auf polnischer Seite waren es nach Angaben von Kolada 249 Tonnen. Nach einer langwierigen Suche nach den Ursachen für das Fischsterben war in Wasserproben sowohl in Polen als auch in Deutschland die Algenart Prymnesium parvum nachgewiesen worden. Sie kann ein für Fische tödliches Gift bilden.

In Polen seien in der Zeit vom 12. August bis 8. September insgesamt 221 Wasserproben aus verschiedenen Abschnitten der Oder entnommen worden, sagte Kolada. In 78 Prozent dieser Proben habe sich Prymnesium parvum nachweisen lassen. Diese Algenart sei zuvor in Polen noch nie bemerkt worden. Auch die Befunde bei der Untersuchung verendeter Fische und Muscheln wiesen darauf hin, dass das Algengift Ursache für einen „plötzlichen, schnellen“ Tod gewesen sei.