CO2-Bepreisung lässt morgen die Spritpreise steigen

Morgen tritt die CO2-Bepreisung für Sprit in Kraft, sie verteuert den Liter Diesel (inkl. Mehrwertsteuer) um 9,9 Cent und Benzin um 8,6 Cent. Das geht aus Berechnungen des WIFO hervor.

Wobei sich die CO2-Steuer von 30 Euro pro Tonne bei Diesel aufgrund des höheren CO2-Gehalts stärker als bei Benzin niederschlägt. Das hat bereits in den vergangenen Tagen zu mehr Andrang an Tankstellen geführt, wobei heute Vormittag laut ÖAMTC und ARBÖ die Lage ruhig war.

Beim Tankstellenbetreiber Dopper-Gruppe („Turmöl“) wurde gestern je nach Region ein zwei- bis dreifacher Tagesumsatz beobachtet. Auch heute geht Vorstand Bernd Zierhut von einem großen Tankbedürfnis aus. Ein Rundruf des ARBÖ ergab für die erste Tageshälfte etwas vermehrten Andrang in Niederösterreich, ansonsten sei die Nachfrage noch im üblichen Rahmen.

Probleme mit Transportlogistik

Der Fachverband der Mineralölindustrie (FVMI) verwies auf globale Probleme. „Wir haben derzeit eine sehr angespannte Lage am Produktemarkt. Der niedrige Wasserstand des Rheins erschwert die Transportlogistik im süddeutschen Raum. Ebenso erschweren Ausfälle bei der Bahnlogistik die Importbemühungen der Marktteilnehmer. Es besteht insgesamt eine hohe Nachfrage und eine Angebotsknappheit an den internationalen Märkten“, so Hedwig Doloszeski, Geschäftsführerin des FVMI.

Der VCÖ rechnete vor, dass der Spritverbrauch einen deutlich höheren Einfluss auf die Spritkosten hat als die CO2-Bepreisung. „Die Reduktion des Verbrauchs um einen Liter pro hundert Kilometer verringert die Spritkosten dreimal so stark, wie die zusätzlichen Kosten durch die CO2-Bepreisung ausmachen“, so Sprecher Christian Gratzer zur APA. Er erinnerte daran, dass Schweden und Finnland seit über 30 Jahren eine CO2-Bepreisung haben.

Wie die Steuer eingehoben wird

Konkret wird die CO2-Abgabe in Österreich folgendermaßen eingehoben: Neben der Mineralölsteuer müssen Unternehmen, die Kraftstoffe in Österreich herstellen oder nach Österreich importieren, ab 1. Oktober zusätzlich für jene CO2-Emissionen bezahlen, die bei der Verbrennung dieser Kraftstoffe entstehen. Entrichtet wird die Steuer an das Finanzministerium.

Das Ganze hat jedoch laut ÖAMTC einen Haken: In den Tanks der Tankstellen ist noch Resttreibstoff vorhanden, der ab morgen auch zu einem höherem Preis abgegeben würde, obwohl der noch nicht mit der Abgabe belegt wurde. Von dem FVMI wird auf die Gesetzeslage verwiesen. „Unsere Mitgliedsunternehmen halten sich an diese Vorgabe und an alle Gesetze“, so Doloszeski zur APA.