10.000 Menschen durch NGO-Schiffe im Mittelmeer gerettet

Rund 10.000 Geflüchtete sind dieses Jahr im zentralen Mittelmeer gerettet und von NGO-Schiffen nach Italien gebracht worden, wie heute bekanntwurde. Im Jahr 2021 waren es 6.000 gewesen.

Der Zuwachs, der sich in den letzten Wochen noch verstärkt hat, spiegelt den Anstieg der Gesamtzahl der Ankünfte auf dem Seeweg wider: 71.000 seit dem 1. Jänner 2022 gegenüber 46.000 in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres, was einem Plus von 65 Prozent entspricht.

Im Gesamtjahr 2021 waren 67.000 Flüchtlinge in Italien eingetroffen, teilte das Innenministerium in Rom mit. Die Flotte der Rettungsschiffe wird größer. Sieben Schiffe sind im Einsatz. Bald wird auch die „Sea Watch“ dazukommen.

Mit der Einwanderungspolitik wird sich bald der Innenminister der neuen Rechtsregierung in Rom befassen müssen, die sehr wahrscheinlich von der Wahlsiegerin Giorgia Meloni von der postfaschistischen Partei Fratelli d’Italia (FdI) geführt wird.

Meloni kündigte Verschärfung an

Meloni hatte während des Wahlkampfes eine Verschärfung des Kampfes gegen die illegale Einwanderung angekündigt, sollte sie die Parlamentswahl gewinnen. Sie will sich für eine europäische Seeblockade vor den nordafrikanischen Küsten einsetzen, um die Abfahrt von Migrantenbooten zu verhindern.

Inzwischen trafen heute im Hafen der sizilianischen Stadt Messina 601 Geflüchtete ein, die gestern Abend sieben Meilen vor der Küste vor Syrakus gerettet wurden. Das Schiff mit den Migranten an Bord war vom libyschen Tobruk abgefahren. An Bord befanden sich hauptsächlich ägyptische und syrische Staatsangehörige, alles Männer und mehrere Minderjährige.