Burkina Faso: Attacken auf französische Botschaft

Nach dem Putsch im westafrikanischen Burkina Faso sind französische Einrichtungen Ziel teils gewalttätiger Proteste geworden. Mehrere Dutzend Unterstützer des neuen Junta-Chefs bewarfen heute die französische Botschaft in der Hauptstadt Ouagadougou mit Steinen und steckten Barrieren vor dem Gebäude in Brand, wie ein AFP-Reporter berichtete.

Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein, um die Demonstranten zu vertreiben. Auf dem Dach der Botschaft waren französische Soldaten postiert. Für den Putsch verantwortliche Offiziere hatten dem bisherigen Junta-Chef Paul-Henri Sandaogo Damiba vorgeworfen, sich in einer Militärbasis der früheren Kolonialmacht Frankreich versteckt zu halten, um eine „Gegenoffensive“ zu planen. In Onlinenetzwerken kursierten Gerüchte, Frankreich gewähre Damiba Schutz.

Militärs setzten Damiba ab

Am Freitag hatte eine Gruppe von Militärs den erst seit Jänner regierenden Damiba abgesetzt und den Hauptmann Ibrahim Traore als Nachfolger benannt. Als Begründung nannten die Rebellen „die kontinuierliche Verschlechterung der Sicherheitslage“ im Land.

Über den Verbleib Damibas liegen keine Informationen vor. Der Generalstab des burkinischen Militärs scheint den Putsch nicht anzuerkennen. In einer Mitteilung am Wochenende bezeichnete er die Vorgänge als „interne Krise“ innerhalb der Streitkräfte.