Samsung und AMD läuten Ende des Chipbooms ein

Nach dem PC- und Elektronikboom in der CoV-Pandemie schnallen Verbraucher wegen der Inflation die Gürtel enger und sorgen damit für ein jähes Ende der goldenen Zeiten in der Chipbranche.

Der weltgrößte Hersteller von Speicherchips und Smartphones, Samsung, meldete heute einen unerwartet starken Rückgang seines operativen Ergebnisses im abgelaufenen Quartal. Gleichzeitig warnte der US-Chiphersteller AMD vor einer deutlich schwächeren Umsatzentwicklung.

Die mauen Aussichten sorgten für Enttäuschung an den Börsen. Weltweit gerieten die Technologiewerte unter Druck.

„Geschäft mit Speicherchips ist schlechter als erwartet“

„Das Geschäft mit Speicherchips ist schlechter als erwartet, die Lieferungen von DRAM-Chips könnten im Vergleich zum zweiten Quartal um einen zweistelligen Prozentsatz zurückgegangen sein“, so Park Sung-soon, Analyst bei Cape Investment & Securities, mit Blick auf Samsung. Zudem deute der Trend bei den aktuellen Preisverhandlungen darauf hin, dass sich die Kundennachfrage im Laufe des Quartals deutlich verschlechtert habe.

Analysten erwarten, dass die Preise für Speicherchips im laufenden Quartal weiter sinken werden, was zu einem erneuten Rückgang der Gewinne im vierten Quartal führen dürfte. Mit einer Erholung der Nachfrage wird erst Anfang 2023 gerechnet. Der Rivale Micron Technology hatte letzte Woche als erster Speicherchiphersteller seine Investitionspläne für das nächste Jahr offiziell gekappt. Auch der größere Konkurrent SK Hynix deutete eine mögliche Investitionskürzung an.

Bei Samsung brach das operative Ergebnis im Zeitraum Juli bis September vorläufigen Zahlen zufolge um 32 Prozent auf 7,67 Mrd. Dollar (7,78 Mrd. Euro) ein. Das wäre der erste Rückgang in einem Quartal seit drei Jahren. Samsung will die detaillierten Quartalsergebnisse am 27. Oktober veröffentlichen. Derweil kündigte AMD an, im dritten Quartal nur noch einen Umsatz von etwa 5,6 Mrd. Dollar zu erwarten statt um die 6,7 Mrd. wie noch im August.