Reform des Mutter-Kind-Passes soll demnächst stehen

Angesichts der Drohung der Ärztekammer mit einem Ausstieg aus dem Mutter-Kind-Pass hat das Gesundheitsministerium heute bekräftigt, dass die geplante Reform dieses Vorsorgeprogramms bald fertig sein werde.

Es habe alleine während der letzten Tage mehrere Gespräche dazu mit der Ärztekammer gegeben. „Mit einem Ergebnis ist recht zeitnah zu rechnen“, teilte das Ressort von Johannes Rauch (Grüne) mit.

Nach Angaben der Ärztekammer haben Wien, Niederösterreich und die Steiermark bereits den Ausstieg mit Ende März 2023 beschlossen, in den Ärztekammern in Oberösterreich und Kärnten liefen die Vorbereitungen dafür.

Die Standesvertretung begründet das damit, dass die Honorare für die Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen trotz eines gestiegenen Volumens an Leistungen seit 28 Jahren nicht valorisiert worden seien. Sollte es tatsächlich zu einem solchen Ausstieg kommen, würden die Mediziner die im Pass angeführten Untersuchungen nicht mehr als Kassenleistung anbieten.

Reform „bereits im Finale“

Das Gesundheitsministerium versicherte, dass sich die umfassende Reform des Mutter-Kind-Passes „bereits im Finale“ befinde. Sie sei „ein zentrales und gemeinsames Anliegen des Gesundheits-, des Familienministeriums und der Sozialversicherung“. Eine Reform hat sich die türkis-grüne Koalition in ihrem Regierungsprogramm vorgenommen.

Es werde dabei eine fachliche Weiterentwicklung angestrebt, wobei auch fachliche Empfehlungen, etwa den Untersuchungsprozess betreffend, erarbeitet worden seien. Dabei werde auch die Anpassung der Ärztehonorare diskutiert, versicherte das Gesundheitsministerium. Die fachliche Weiterentwicklung solle im Zuge der Digitalisierung des Mutter-Kind-Passes Berücksichtigung finden.