Neue Proteste und Gewalt im Iran gemeldet

Die nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini ausgelösten Proteste im Iran halten nach Angaben von Bürgerrechtlern an. Nach einem Aufruf zu Massendemonstrationen für heute habe es in vier Städten Proteste und Streiks gegeben, teilte die iranische Menschenrechtsgruppe Hengaw mit. In den kurdischen Städten Sakkes und Sanandadsch hätten Sicherheitskräfte auf Protestierende geschossen und Tränengas eingesetzt.

Amini war am 13. September in Teheran festgenommen worden, weil sie gegen die Regeln zum Tragen eines Kopftuchs verstoßen haben soll. Drei Tage später starb sie. Zu den Umständen ihres Todes gibt es widersprüchliche Angaben. Nach staatlichen Angaben kam ein Gerichtsmediziner zu dem Schluss, Amini sei nicht durch Schläge in Polizeigewahrsam, sondern infolge einer Vorerkrankung gestorben.

Eltern bestreiten Vorwürfe

Aminis Eltern hatten in den letzten Wochen mehrmals eine Vorerkrankung bei ihrer Tochter dementiert. Sie sei bis zu ihrer Verhaftung durch die Religionspolizei völlig gesund gewesen, und alle gegenteiligen Behauptungen seien gelogen, so die Familie.

Der Tod der jungen Kurdin hat eine landesweite Protestwelle losgetreten, die sich längst auch gegen die Führung des Landes und die Einschränkung der Freiheitsrechte insgesamt richtet.